Fossil Gen 6 im Test: Die schicke Wear OS Smartwatch gibt auch im Standby ein gutes Bild ab - Notebookcheck.com testet

2021-12-13 07:38:50 By : Mr. Richard SHEN

Fossil liefert die Gen 6 ab Werk in zwei Größen: Die 44 mm Modelle haben 22 mm breite Armbänder aus Edelstahl, Leder, Ripsband oder Silikon. Bei den kleineren Modellen in 42 mm ist das Band 18 mm breit und wahlweise aus Metall oder Silikon. Alle Gehäuse sind aus Edelstahl und bis 3 ATM wasserdicht. Der Touchscreen und drei Tasten sorgen für eine komfortable Bedienung: Die beiden äußeren Tasten lassen sich individuell belegen, die mittlere, drehbare Krone erleichtert das Scrollen durch Menüs und lange Texte. Fossil spezifiziert das AMOLED-Display für beide mit einer Diagonale von 1,28 Zoll und einer Auflösung von 416 x 416 px, was zu einer identischen Pixeldichte von 326 ppi führt.

Mehr als ein Jahr nach der Markteinführung des Qualcomm Snapdragon Wear 4100+ ist Fossil das erste Unternehmen, das ihn integriert. Im Gegensatz zum Snapdragon Wear 4100, den Mobvoi viel früher in die TicWatch E3 und TicWatch Pro 3 eingebaut hat, hat der Snapdragon Wear 4100+ einen Co-Prozessor. Der QCC1110 sorgt für einen geringeren Energieverbrauch im Standby-Modus und unterstützt Always-On-Displays mit bis zu 64.000 Farben. Daher bleibt das Display je nach gewähltem Zifferblatt auch im Always-On-Modus farbenfroh und vergleichsweise hell. Unser Eingabebild zeigt das Zifferblatt der Wellness-App im Standby. Allerdings wirkt es dort etwas stärker als in Wirklichkeit. 

In Sachen Arbeitsspeicher und Datenspeicher entspricht die Gen 6 mit 1 und 8 GB den meisten anderen aktuellen Wear OS Smartwatches. Fossil hat das bereits in der Gen 5 etablierte Sensorset inklusive Kompass und Höhenmesser mit einem Sensor zur Messung der Blutsauerstoffsättigung (SpO2) in der Gen 6 ausgestattet. Weitere Features sind GPS, WLAN, Lautsprecher und ein Mikrofon für ein Sprachassistent und NFC für Google Pay.

Im Gegensatz zum Vorgänger wird die Gen 6 von Fossil Wear OS 3 erhalten. Auf dem Testgerät ist jedoch noch Wear OS Version 2.3.2 installiert und das Update wird voraussichtlich noch in diesem Jahr kommen. Um es mit einem iPhone oder Android Smartphone zu verbinden, benötigen Sie die Wear OS App auf dem Smartphone. Der Test wurde mit einem Samsung Galaxy S21 Ultra durchgeführt. Einige Details zum Setup auf dem iPhone finden sich im Test des Fossil Gen 5 LTE, das wir mit einem iPhone 12 Pro gepaart haben.

In der Wear OS App entscheidest du, welche Benachrichtigungen das Smartphone an die Uhr weiterleiten soll, wähle bis zu 10 von insgesamt 16 Widgets aus und ändere bei Bedarf das Zifferblatt. Auch das Zifferblatt und die Widgets lassen sich auf der Smartwatch ändern und zusätzliche Zifferblätter können aus der vorinstallierten Faces-App oder aus dem Play Store heruntergeladen werden. Einige lassen sich farblich anpassen und die Komplikationen können verändert werden. 

Unter den Widgets ist eines für Amazons Sprachassistent Alexa. Allerdings war es während des Testzeitraums noch nicht funktionstüchtig, eher wie ein "Coming Soon". Da Alexa als eigenständige App installiert ist, muss man sich wohl nicht wie beim Fitbit Sense zwischen dieser und dem Google Assistant entscheiden, sondern kann diesen als Zusatzangebot parallel abrufen. 

Spotify ist für Musik vorinstalliert, wir konnten auch YouTube Music installieren. Laut Google wird YouTube Music nur auf ausgewählten Smartwatches verfügbar sein. Dazu gehören neben Fossils Gen 6 die TicWatch E3 und TicWatch Pro 3 sowie "später in diesem Jahr auf weiteren Geräten mit der neuesten Version von Wear OS 2". Mit den entsprechenden Abonnements können Sie Playlists für die Offline-Nutzung herunterladen und die Apps synchronisieren diese automatisch im WLAN (Smart Download). Mit YouTube konnten Titel, die zuvor über das Webportal hochgeladen wurden, auch ohne Abonnement wieder auf die Gen 6 heruntergeladen werden. Beide nutzen nicht den integrierten Lautsprecher zur Wiedergabe, sondern benötigen ein Bluetooth-Gerät. 

Zu den vorinstallierten Apps zählen Alexa-, Spotify- und Google-Apps, unter anderem die aus der Gen 5 bekannte Wellness-App, der Nike Run Club und die Cardiogram-App, für die es auch eine Smartphone-App gibt. Häufig verwendete Apps rutschen dauerhaft an den Anfang der Liste, wenn Sie eine Weile auf das App-Symbol tippen.

Ist die Uhr per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden, nimmt sie eingehende Telefonate entweder an oder weist sie ggf. mit einer Nachricht ab. Wenn Sie Bluetooth deaktivieren und trotzdem einen Anruf einleiten möchten, reaktiviert die Smartwatch nach einer Abfrage die Bluetooth-Verbindung zum Smartphone, um den Anruf einleiten zu können. Im Akkumodus „Erweitert“ kann er Anrufe abweisen, annehmen und einleiten. In diesem Fall müssen Sie Ihr Smartphone für den Anruf selbst verwenden.

Wear OS zeigt sowohl Emojis als auch Fotos in Nachrichten aus sozialen Netzwerken an. Wenn die App Antworten unterstützt, können Sie mit der Bildschirmtastatur oder dem Sprachdiktat vorgefertigte Nachrichten senden oder eigene schreiben. Das Fossil Gen 6 signalisiert App-Benachrichtigungen optional durch zweimaliges oder längeres Vibrieren, um sie von anderen Signalen zu unterscheiden.

Fossil hat für seine Wear OS Smartwatches keine eigene App im Store. Was schade ist, denn das Potenzial der Fossil Smartwatch erachten wir als hoch und Google Fit, die einzige native App zur Analyse von Bewegungs- und Gesundheitsdaten auf dem Smartphone, lässt einiges hinter sich. Zum Beispiel wurde die Sauerstoffsättigung, die Fossil ab Gen 6 aufzeichnet, von Google Fit noch nicht gemeldet. Auch die tagsüber zurückgelegten Höhenmeter, die mit Hilfe des integrierten barometrischen Sensors ermittelt werden konnten, finden wir nicht. 

Googles Fit-App wertet das tägliche Training aus, vergleicht es mit den gesetzten Zielen und ermittelt daraus Cardio-Punkte und Kalorienverbrauch sowie die zurückgelegte Distanz der Schritte. Auch Herzfrequenz und ein Schlafprotokoll lassen sich in Google Fit einsehen, allerdings fehlt auch die bereits erwähnte Sauerstoffsättigung im Schlafprotokoll. Bei Bedarf können zusätzliche Daten wie der Blutdruck manuell auf dem Smartphone protokolliert werden.

Die Smartwatch listet auch frühere Messungen zur Sauerstoffsättigung auf. Für die Aufzeichnung der Herzfrequenz bietet das Fossil Gen 6 mehrere Möglichkeiten: Die Google-App „Herzfrequenz in Fit“ und die oben genannten Apps Wellness und Kardiogramm.

Die folgenden Bildschirme zeigen die Startseite der Google Fit App, der Cardiogram App und ausgewählte Ansichten der Smartwatch.

Interessieren dich vor allem deine täglichen Schlaf- und Wachzeiten sowie die Schlafdauer, findest du diese in der Google-App, die auch den Verlauf der Herzfrequenz anzeigt. Bei den Schlafphasen unterscheidet Fossil zwischen Wachphasen, leichtem und erholsamem Schlaf und nicht der Traum- oder REM-Phase (Rapid Eye Movement) wie die TicWatch E3. Der Prozentsatz der Sauerstoffsättigung, den Fossil mit seiner neuesten Smartwatch ermittelt, wird im Schlafprotokoll nicht angezeigt.

Neben der Herzfrequenz misst der neue PPG-Sensor auch den Anteil der roten Blutkörperchen (Hämoglobin), die sich in der Lunge mit Sauerstoff anreichern können. Die Messergebnisse vergleichen wir mit denen eines ärztlich zertifizierten Pulsoximeters, das gleichzeitig die Sättigung misst. Bei keiner der 10 Messungen stimmten die Ergebnisse exakt überein, was jedoch nicht ungewöhnlich ist. Die durchschnittliche Abweichung liegt mit 2 Prozentpunkten im Toleranzbereich. Die maximale Abweichung beträgt -4 Prozentpunkte (95% gegenüber 99% beim Pulsoximeter).

Wir vergleichen die vom optischen Sensor beim Joggen aufgezeichnete Pulsfrequenz mit der vom Polar H10 Brustgurt aufgezeichneten Herzfrequenz. Seine Aufzeichnung spiegelt das Höhenprofil wider: Kurz nach dem Start fällt die Strecke stark ab, wodurch die Herzfrequenz kurzzeitig leicht sinkt. Im weiteren Verlauf geht es bis zum Schluss stetig bergauf und die Herzfrequenz pendelt sich auf einem überwiegend gleichmäßigen Niveau ein. Auf der anderen Seite zeigte der optische Sensor der Smartwatch, der gut und fest am Handgelenk saß, im ersten Lauf über die gesamte Distanz Turbulenzen. Im zweiten Durchgang sind sie weniger ausgeprägt; Allerdings zeigt der PPG-Sensor in beiden Fällen zu Beginn sehr hohe Werte: Im ersten Durchlauf klettert die blaue Kurve nach etwa einer Minute auf 168 bpm im Vergleich zu 145 bpm bei Polar; Nach zweieinhalb Minuten des zweiten Laufs liegt der optische Sensor mit 183 Schlägen pro Minute mehr als 30 Schläge über dem Herzfrequenzsensor (151 Schläge pro Minute). Auch wenn die Ausschläge im weiteren Verlauf schwächer ausfallen, ist die Fossil Uhr daher nicht für das Training in Herzfrequenzzonen zu empfehlen.

Fossil installiert ab Werk die Nike Run Club App, die sich auf das Lauftraining konzentriert. Alternativ können die vorinstallierten Apps Wellness, Kardiogramm und die Google-App Fit-Training Workouts aufzeichnen, sowie weitere Apps, die im Play Store zu finden sind. 

Wir haben Strava für den Test installiert, da das Strava-Webportal den Herzfrequenzverlauf ausreichend gut visualisiert und den Export der Route ermöglicht.

Dank GPS und Höhensensor zeichnet der Fossil-Tracker die Route inklusive Höhenprofil im Freien auf, ganz ohne Smartphone. Fossil gibt nicht an, welche Satellitennavigationssysteme es unterstützt, im Prinzip unterstützt der Snapdragon Wear 4100/4100 + GPS, Glonass, Galileo und Beidou.

Die aufgezeichnete Route ist oft wellig. Im Vergleich zu einem Garmin Venu 2s ermittelt die Gen 6 zwischen 50 und 100 m mehr auf 5 km, zeichnet aber größtenteils die Strecke rechts im Bild nach: Die Strecke verlief ungefähr in der Bildmitte wegen eines herannahenden Autos davor die Straße noch ein paar Meter auf dem Bürgersteig überqueren. Das haben die Venu 2s (gelbe Linie) genau erfasst. Der Fossilien-Tracker steht etwas versetzt neben der Spur, erkennt aber auch das Schlenkeren. Auch im linken Bild konnte die Straße aufgrund vorbeifahrender Autos nur im Zickzack überquert werden, was die Fossil-Uhr wiederum nachzeichnet, aber nicht ignoriert.

In den Browsertests liefern die getesteten Wearables mit Qualcomms Snapdragon 4100/4100+ bessere Ergebnisse als Samsungs neue Galaxy Watch4 mit dem Samsung Exynos W920. Der Co-Prozessor des 4100+ hat dedizierte Aufgaben für den Always-On-Modus, wie den sparsamen Hintergrundbetrieb und die Darstellung von Always-On-Displays mit 64.000 Farben. Ohne Co-Prozessor ist er nicht leistungsstärker als der Snapdragon Wear 4100. So verwundert es zumindest in Bezug auf den SoC nicht, dass die beiden Mobvoi-Wearables TicWatch Pro 3 und TicWatch E3 nicht schlechter abschneiden. Dass sie noch besser aussehen, kann an anderer Hardware wie Speicher und Datenbus mit der gleichen Leistungsfähigkeit des SoCs und aktuell noch dem gleichen OS liegen.

Mit den Standardeinstellungen und aktiviertem Always-on-Display hält der Akku zwar einen guten Tag durch, dies hängt jedoch stark von der Nutzung ab: Ein GPS-gestütztes Workout mit Musik beispielsweise reduziert die Kapazität innerhalb einer halben Stunde um 20 %. Aktiviert man zusätzlich die Gestenaktivierung, lädt man den Akku mehr, deaktiviert man aber das Always-on-Display, entlastet man es und kommt auf rund eineinhalb Tage.

Bei der Gen 5 konnten Sie Ihre bevorzugten Einstellungen in einem individuellen Akkuprofil definieren. Fossil hat das gelöscht. Auf dem Testgerät waren nur die Profile "Täglich" verfügbar, in denen alle wesentlichen Optionen bis auf Gestenaktivierung, "Nur Zeit" und "Erweitert" eingeschaltet sind. In diesem Modus deaktiviert die Gen 6 unter anderem WLAN, GPS und das Always-on-Display. Sie können es nur noch per Knopfdruck aufwecken und nicht mehr durch Anheben des Arms oder Tippen auf den Bildschirm. Sie erhält weiterhin Benachrichtigungen über Bluetooth und kann auf eingehende Anrufe reagieren, diese jedoch nicht tätigen. Im Test hielt es in diesem Modus nicht länger als zwei Tage durch.

Das Aufladen mit einer Restkapazität von 1% dauerte genau 1 Stunde. Nach 10 Minuten war der Akku auf 20 % geladen, nach einer halben Stunde auf 56 %. 

Die Gen 6 ist eine hochwertige und modische Smartwatch. Außen wie innen setzt Fossil auf gute Materialien und solide Hardware. 

Ohne einen direkten Vergleich kann es schwierig sein, ein bestimmtes Merkmal als solches zu beurteilen; Doch der Co-Prozessor des Snapdragon 4100+ zeigt Wirkung: Bei der Gen 6 merkt man im Always-On-Modus kaum, dass die Uhr im Standby ist. Der Unterschied zwischen Standby- und Aktiv-Display macht sich am deutlichsten durch das Verschwinden einzelner Grafikelemente bemerkbar, die Fossil im Standby ausblendet. Mit einem Dual-Display in der TicWatch Pro 3 verfolgt Mobvoi einen eigenen Ansatz für das Standby-Szenario; Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich die Chinesen entschieden haben, den Co-Prozessor der Plattform nicht zu verwenden. Bei Fossil zahlt sich die Wahl des Snapdragon Wear 4100+ aus.

Mit dem Fossil Gen 6 können Musikliebhaber ihr Smartphone während des Trainings zu Hause oder im Schließfach lassen.  

Die Ortung funktioniert gut bei der Routenaufzeichnung und soll sich auch bei der Navigation als zuverlässig erweisen. Sie müssen jedoch selbst eine Navigations-App installieren. Enttäuschend ist, dass Wear OS 3 noch nicht mit an Bord ist, obwohl das Gen 6-Update feststeht. 

Vor diesem Hintergrund gibt es unter den Wear OS Uhren aktuell kaum Alternativen, es läuft im Grunde auf die Mobvoi Uhren TicWatch E3 und TicWatch Pro 3 oder die Samsung Galaxy Watch4 hinaus, die im Test mehrfach genannt wurden. Von diesen dreien zeigte die TicWatch Pro 3 in der Version ohne LTE die beste Laufzeit. 

Unabhängig von der Gehäusegröße liegt die unverbindliche Preisempfehlung für Modelle mit Leder-, Ripsband- oder Silikonarmband bei 299 Euro, für die Gen 6 mit Metallarmbändern um 30 Euro höher. Auch online, beispielsweise bei Amazon, blieben die Preise bis zum Ende des Tests stabil.