Von Helsinki ins Schächental - Schweizer Bauer

2022-08-08 01:47:14 By : Ms. Ying Peng

Die finnische Käserin Emma Sinkkonen käst den zweiten Alpsommer in der Alpkäserei Kinzig im Schächental. Milch ist «ihr Ding», sie ist Käserin aus Leidenschaft und fühlt sich in den Urner Bergen willkommen.

Die Alpkäserei Kinzig liegt mitten im Schächental, unweit der Bergstation der Seilbahn Biel–Kinzig am Schächentaler Höhenweg. Auf der Sonnenterrasse des Alpbeizli machen viele Wandererer und Bikerinnen halt. Zum einen lassen sich hier Alpspezialitäten geniessen und die Akkus aufladen, zum andern ist der Panoramablick in die Urner Berge schlicht überwältigend.

Das grosse Fenster in der Chäsi-Beiz gibt Einblick in die Werkstatt des Käsens: Das 2200-Liter-Chessi, Milchtank, Pasteur, Pressen, Formen, Pumpen, Schläuche und Edelstahlrohre. Und mittendrin Emma Sinkkonen. Sie befüllt die kleinen Plastikformen mit der flüssig-körnigen Käsemasse.

«Bis zu 50 Mutschli kann ich hier täglich produzieren», sagt die Käserin stolz in perfektem Schweizerdeutsch. Mutschli sind ihre Passion. «Swiss-type mutschli cheese and its manufacture» waren ihr Thema der 60-seitigen Masterarbeit an der Universität in Helsinki. «Im Gegensatz zur Schweiz gibt es in Finnland viel Industriekäse, Rahmkäse oder Gouda in Blöcken ohne Rinde, vakumiert», sagt Emma Sinkkonen.

«Kleine Käsereien wie hier im Kanton Uri sind sehr selten. In der Nähe von Tampere hat der Schweizer Peter Dörig die Käserei Herkkujuustola aufgebaut. Herkkujuustola bedeutet so viel wie Gourmetkäserei. Die Käserei produziert geschmierten Halbhartkäse oder Weisschimmelkäse.»

«Ich studierte drei Jahre Lebensmittelwissenschaften in Helsinki. 2018 war ich als Zusennin bei Annika, einer Mitstudentin aus Helsinki, die in Liechtenstein auf der Alp Valüna käste. Ich sprach noch kein Wort Deutsch. Bei Annika lernte ich sehr viel. Ende Sommer konnte schon selbstständig käsen. Ich spürte – Milch ist mein Ding», sagt Sinkkonen.

Im Herbst 2018 startete Emma Sinkkonen ihr Masterstudium in Milchtechnologie und Lebensmittelsicherheit. Im Winter machte sie ein paar Deutschkurse. Im Sommer 2019 war sie auf einer Alp in Graubünden als Zusennin und perfektionierte dort ihr Deutsch. 2020 wurde sie über ein Inserat auf der Internetseite zalp.ch auf die Gisleralp aufmerksam. Sie lernte Alois Arnold kennen, kam als Käserin erstmals in den Kanton Uri und fühlte sich sofort willkommen.

«Meine Familie stammt aus Ostfinnland, Karelien. Auch wir haben die Tradition der Gastfreundschaft – es wird aufgetischt und man redet viel und gerne. Darum fühle ich mich im Schächental zuhause und die Zusammenarbeit klappt gut. Ich habe gerne Menschen.» Und Emma Sinkkonen lernte noch besser Schweizerdeutsch.

Im Sommer 2021 käste sie erstmals in der neu eröffneten Alpkäserei Kinzig. Im Winter 2021/2022 hatte sie einen Job in der Bergkäserei Sennaria Surselva in Disentis GR. «Im Sommer machen wir hier zehn Tonnen Käse – Alpkäse, Mutschli und Raclettekäse sowie Joghurt und Alpbutter. Die Produkte werden direkt auf der Alp verkauft. Nach dem Alpsommer lagern, verkaufen und vermarkten die Bauern ihren Käse selber», sagt Emma Sinkkonen.

Den kommenden Winter will sie als Käserin in der Zentralschweiz arbeiten. «Hier bin ich nahe beim Flughafen Zürich und schnell daheim in Finnland.»

Lange kästen die Älplerfamilien der Oberen und der Unteren Gisleralp, des Hinteren und des Vorderen Wissenbodens auf  je zwei Stafeln, also in acht kleinen Käsereien. Im Jahr 2017 machten sich die vier Älplerfamilien Gedanken, wie sie den Arbeitsaufwand für jede Familie reduzieren und Synergien besser nutzen könnten. Die Vision einer gemeinsamen Alpkäserei entstand. Nach der Sicherung der Finanzen und einer langjährigen minutiösen Planungsphase begannen 2018 die Bauarbeiten. 2019 war der Rohbau unter Dach.

Für den Innenausbau leisteten die vier Älplerfamilien mit befreundeten Handwerkern 7000 Stunden Eigenleistung. Im Frühjahr 2021 war die Alpkäserei Kinzig fertiggestellt und betriebsbereit. Die Alpkäserei ist grosszügig ausgestattet: modernste Produktionstechnik, Abpumpanlage, Pressen, ein 2200-Liter-Kessi und ein 1000-Liter-Kessi, ein geräumiges Käselager und eine befahrbare Milchannahmestelle.

Täglich werden rund 1800 Liter Milch von 130 Kühen zu Alpkäse, Mutschli, Joghurt, Rahm und Alpbutter verarbeitet. Sie werden im Käseladen verkauft. Zudem bietet ein grosses Fenster Einblick in den Produktionsraum. In der Chäsi-Beiz und auf der Terrasse werden Getränke und einfache Gerichte angeboten.

Die Käserei ist günstig gelegen. Sie liegt eine halbe Stunde von der Bergstation der Luftseilbahn Biel–Kinzig entfernt. Im Sommer ist die Erschliessungsstrasse zur Alpkäserei Teil des Schächentaler Höhenwegs, der von Wanderern und Bikerinnen stark frequentiert wird. Auch im Winter ist die Käserei ein beliebtes Ziel von Schneeschuh-Wandergruppen, die gerne ihre Touren mit einem Raclette- oder Fondue-Essen abschliessen.

Äschen - zvg Die Äschen im Rhein kämpfen bei den derzeit hohen Wassertemperaturen ums Überleben. Noch gibt es kein Massensterben wie 2018. Zum einen, weil die getroffenen Massnahmen wirken, zum…

Landwirt Markus Bisig fand Paloma vergangene Woche tot auf der Weide. - Facebook Littering bleibt weiterhin ein grosses Problem für die Landwirtinnen und Landwirten. Vor allem leiden auch die Tiere…

Eine Fehlmanipulation oder ein Sabotageakt schliesst die Polizei aus. - Kapo SH Die Solaranlage auf dem Dach eines Schaffhauser Einkaufszentrums, die am Wochenende massiv beschädigt worden ist, hatte keinen technischen…

Für die Äschen wird es kritisch. - zvg Die Hitze war für einige Fische im Rhein zu viel: In den letzten Tagen sind bei Schaffhausen erste tote Fische gefunden worden,…

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Meinen Namen, E-Mail und Website in diesem Browser speichern, bis ich wieder kommentiere.

19:23 Rega fliegt viele Einsätze wie noch nie 18:40 Armee will Schwinger weiterhin fördern 17:59 Stromkrise: Kerzen und Brennholz besorgen 16:45 Weizenernte: Rückgang um einen Drittel befürchtet 15:59 Hier gibt es neue Ameisenarten  14:39 Getreideexport: Frachter kommt später an 13:30 Geschwächter Belugawal in der Seine » mehr12:15 Nach der Ernte ist vor der Ernte 11:00 Zoo versteigert Löwen  09:47 Die gute alte Technik hat überzeugt 08:33 F: Atomkraftwerke leiten wärmeres Wasser in Flüsse 07:15 Heftige Unwetter und Murenabgänge  06:01 Das Wildheuen ist ihr Hobby 20:30 Pfadi-Bundeslager geht zu Ende 19:15 Scheune brennt komplett nieder 18:00 Kaltfront bringt Abkühlung im Norden 16:43 Überdurchschnittliches Rübenjahr erwartet 15:20 Vollbrand in Holzverarbeitungsbetrieb 14:00 Fisch und Tonerde: Kurioser Eiscreme-Trend  12:46 Fotos von alpenden Ziegen gesucht 11:55 «Schlimmste je verzeichnete Trockenheit» 10:44 Wegen Klauenseuche – Landwirte wollen Reiseverbot 09:33 CO2: Kleine Fläche mit grosser Wirkung 08:22 Keine Lösung: Bauern künden neue Proteste an 07:11 Die Rückkehr der Brown-Swiss-Tiere » weniger

1. Pfadi-Bundeslager geht zu Ende 2. Die Rückkehr der Brown-Swiss-Tiere 3. Überdurchschnittliches Rübenjahr erwartet 4. Keine Lösung: Bauern künden neue Proteste an 5. Wegen Klauenseuche – Landwirte wollen Reiseverbot 6. Nach der Ernte ist vor der Ernte 7. F: Atomkraftwerke leiten wärmeres Wasser in Flüsse » mehr8. Gewitter bringen teils viel Regen 9. Das Wildheuen ist ihr Hobby 10. Vollbrand in Holzverarbeitungsbetrieb 11. Fisch und Tonerde: Kurioser Eiscreme-Trend  12. Heftige Unwetter und Murenabgänge  13. Die gute alte Technik hat überzeugt 14. «Schlimmste je verzeichnete Trockenheit» 15. Kaltfront bringt Abkühlung im Norden 16. Scheune brennt komplett nieder 17. CO2: Kleine Fläche mit grosser Wirkung 18. Getreideexport: Frachter kommt später an 19. Weizenernte: Rückgang um einen Drittel befürchtet 20. Zoo versteigert Löwen  21. Geschwächter Belugawal in der Seine 22. Hier gibt es neue Ameisenarten  23. Armee will Schwinger weiterhin fördern 24. Stromkrise: Kerzen und Brennholz besorgen 25. Fotos von alpenden Ziegen gesucht » weniger

1. «Wir fühlen uns vom Bund im Stich gelassen» 2. «Falschen» Wolf erlegt 3. Erstmals werden Ferkel exportiert 4. Bald ist Schluss mit Melken 5. Trockenheit: Ausnahmen für Berner Bauern 6. Kuh verletzt eine Wanderin 7. Hitze: Bereits um 11 Uhr über 30 Grad » mehr8. Das Wisent-Projekt ist auf der Zielgeraden 9. Droht das Ende der Menschheit? 10. Erste Affenpocken-Todesfälle in Europa  11. Bauern blockieren Autobahnen – Regierung fordert Ende 12. «Sommaruga ist Situation nicht gewachsen» 13. «Milch und Butter drohen Mangelware zu werden» 14. Sommaruga: Energiewende ist machbar 15. Wolf hat Yaks nicht getötet 16. «Wenn man pressiert, kommt es nicht gut» 17. Zahlungsmittel: Karte verdrängt Bargeld 18. Gemähte Wiesen leiden massiv 19. Stiftung darf Bauernhof nicht kaufen 20. Kohlenstoffsenken auf Zeit nützen Klima 21. Ab Donnerstag lebt Menschheit auf Kredit 22. Kanton Bern verbietet Feuerwerk 23. Megaverlust von SNB – Geld für Kantone gefährdet 24. Sie absolviert ihren 50. Alpsommer 25. Europäischer Gaspreis steigt deutlich » weniger

© 2020 Schweizer Bauer / Alle Rechte vorbehalten