Bläserklasse und Küchensanierung: In Obernheim greifen Verwaltung und Gemeinderat zwei besonderen Projekten finanziell unter die Arme.
Obernheim - Der Musikverein bekommt Geld für seine Bläserklasse, die er in Kooperation mit der örtlichen Grundschule anbietet. In den Jahren 2023 und 2024, so beschloss das Ratsgremium in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag, wird die Initiative mit jeweils 2000 Euro unterstützt. Die Mittel dafür will die Heuberggemeinde in den Haushalt einstellen.
Die Bläserklassen, so war zu hören, gebe es seit dem Jahr 2014 und habe sich in Schul- und Gemeindeleben bestens etabliert. Das Musizieren habe an der Grundschule, so formulierte es Schulleiterin Elke Schnell-Wäschle in ihrem Schreiben an die die Verwaltung, bereits Tradition. Man habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Schulleitung und Kollegen, daran ließ die Rektorin keinen Zweifel, würden dieses Vorhaben gerne forcieren, um interessierten Kindern ein fundiertes Angebot zu machen.
In der Bläserklasse lernen die Kinder von Grund auf, das Musikinstrument zu spielen und musizieren jede Woche gemeinsam im Orchester. Dies verbinde und stelle eine wichtige Voraussetzung zur Teilhabe am kulturellen Leben dar. Die Räte sahen dies genauso und segneten den Zuschuss für das Schul-Vereins-Projekt einstimmig ab.
4800 Euro erhält ferner der TSV Obernheim. Der Grund für diesen besonderen Investitionszuschuss der Kommune: Der Verein muss seine Kücheneinrichtung im Sportheim samt Fußbodenbelag erneuern. Den TSV-lern erging es bei der Planung dieses Projekts ähnlich wie derzeit vielen anderen Bauherren: Die Kosten stiegen im Lauf der Projektierung. Plötzlich sah sich der Verein mit deutlich höheren potenziellen Ausgaben für die neue Edelstahlküche konfrontiert.
Nach Aussage des Vereins sind vor allem die Rohstoffe, speziell im Bereich Edelstahl, dramatisch gestiegen. Aktuell gehen die Sportler von Umbaukosten von rund 23 000 Euro aus. Für diesen Umbau, so führte Bürgermeister Josef Ungermann in der Sitzung aus, habe der Verein bereits einen positiven Bescheid für Mittel aus dem Regionalbudget 2022 beschieden bekommen. Das Regionalbudget schießt 11 088 Euro zu, die Maßnahme muss jedoch Ende Oktober 2022 abgeschlossen sein.
Haushaltslage lässt Unterstützung zu
Der Förderanteil der Gemeinde Obernheim, so erläuterte Ungermannn, belaufe sich hierbei bereits auf exakt 1108,80 Euro. Die TSV-ler hätten gern 10 000 Euro von der Kommune als Zuschuss gehabt. In dieser Höhe, so argumentierte Ungermann, könne sich die Verwaltung dies nicht vorstellen, zumal im Haushalt 2022 für diese zusätzliche Förderung keine Mittel eingestellt sind.
"Die aktuelle Haushaltslage lässt eine Unterstützung aber durchaus zu", daran ließ der Bürgermeister keinen Zweifel. Allerdings müsse diese als außerplanmäßige beschlossen werden sowie der Anteil der Gemeinde am Regionalbudget gegengerechnet werden. Üblicherweise unterstützt Obernheim Vereinsprojekte mit einem Fördersatz von 50 Prozent. Für den TSV bedankte sich dessen Vorsitzender Wolfgang Alber: "Wir brauchen dieses Geld wirklich dringend."