Hausbars: Bar ohne Keeper - Falstaff LIVING

2022-10-07 23:55:39 By : Mr. David Chang

Der Trend zur Gastlichkeit macht ein fast in Vergessenheit geratenes Möbelstück jetzt zum Mittelpunkt jedes Wohnzimmers. Die vielseitigen Hausbars stehen, rollen, hängen oder lehnen an der Wand und glänzen durch raffinierte Details und luxuriöses Design.

05 . Oktober 2022 - By Florentina Welley

Alle kennen ihn: den guten alten Servierwagen. In den 1950er-Jahren wurde das mobile Möbelstück richtig gehypt, rollte an der Seite von Marilyn Monroe in »Das verflixte 7. Jahr« und mit Grace Kelly in »Die oberen Zehntausend«. Bis in die 1970er-Jahre durfte auch eine Mini- oder Hausbar in keinem Haushalt fehlen. Meist versteckt in biederen Einbauschränken, waren die Bars mit Eierlikör, Whisky und der obligaten Flasche Wermut für einen Martini à la James Bond bestückt. Dann verschwanden die netten Trinkstationen wieder aus den Haushalten, Ausgehen war angesagt.

Bar-Poesie Die Container »Tango« von Carlo Bartoli haben einen Durchmesser von 50 Zenti-metern und sind in drei Höhen erhältlich. laurameroni.com

Dank dem neuen Bewusstsein für Hygge und Homing werden die praktischen, oft handgefertigten Möbelstücke wieder zum Gesprächsstoff. Denn gute Gastgeber:innen servieren ihren Gästen heute wieder selbst Drinks aus den kostbaren Hausbars. So rollen mobile Barwagen, modern oder im Retro-Design, durch die Wohnzimmer. Fixe Standbars zeigen sich als wertvolle Designermöbel und platzsparende Wandbars als Mix zwischen Kunst und Handwerk. Auch klassische Barschränke sind wieder da. Eingebaut als praktische Verbindungselemente in Sofas oder Schränken, steht im Inneren der Drink Cabinets Ordnung im Mittelpunkt. Nur ein Merkmal der Vintage-Bars von früher hält sich bis heute: die Klappe. Sie dient als Bartisch und praktische Ablage. Wer schöne Gläser und Flaschen in den Blickpunkt rücken will, setzt auf transparente Bar-vitrinen, wie etwa die grazile Box »Float« aus gehärtetem Glas und satiniertem Messing von Pietro Russo für Baxter. Andere Barschränke verbergen den Inhalt hinter kunstvoll verarbeiteten Türen, wie bei Mobilfresno und Sicis.

Sofasurfer Die »Cohen«-Bar von Longhi kann individuell aus verschiedenen Hölzern und Marmorfächern zusammengestellt werden. longhi.it

Je nach Bartyp sollte auch der Standort überlegt werden. Fixe Bars brauchen mehr Platz als eingebaute, mobile oder ­hängende. Und wer Wert auf eine unvergessliche Cocktail-Time zu Hause legt, wählt am besten ein kostbares Signature Piece. Wie etwa die handgefertigte »Torino«-Bar von Interior-Designer Jonathan Adler.

»Mit einer eigenen Homebar kann man auch ein bisschen angeben«, sagt der Designer, der seinen Interior-Designs immer einen Hauch Glamour verleiht und manchmal Vintage-Modelle daruntermixt. Für den Barschrank setzte Adler kräftige Farben und dynamische Linien ein. »Ich habe meine ›Torino‹-Bar so gestaltet, dass sie als Kreuzung zwischen Kunst und Möbel, hedonistischem Design und Bequemlichkeit fungiert.« Sein Barschrank im modernen Art-déco Stil, ergänzt durch einen Retro-Servierwagen aus Messing, dessen Tablett im selben Stil dekoriert wurde, bringt Luxus und Galeriefeeling mit sich. Wie auch der Barschrank »Mondrian« von Röthlisberger, der von Gemälden von Piet Mondrian inspiriert wurde. Der Designklassiker wurde von Designer Koni Ochsner 1976 als funktionales Möbelstück für Individualist:innen entworfen.

Kupferskulptur Die aufklappbare Bar »Barista« von De Castelli punktet mit einem perfekten Innenleben. decastelli.com

Die hochglanzlackierte Barklappe kann als Theke verwendet werden, eine verspiegelte Basis reflektiert den Boden und lässt den Schrank optisch schweben. Auf poetische Eleganz und Einfachheit setzt wiederum die Containerbar der »Tango«-Kollektion von Bartoli Design. Die Bars bestehen aus einem Satz zylindrischer Behälter mit spiralförmigen Bändern, inspiriert von den Liegestangen der Boote am Comer See. Im Inneren sorgen kreisförmige Glasplatten mit spiegelpoliertem Stahlzubehör für Ordnung. Das mehrfarbige »Lacca«-Finish wurde exklusiv für den italienischen Möbelhersteller Laurameroni kreiert. Designer und Architekt David Rockwell lehnt hingegen sein »Valet«-Mixologie-Zentrum für Stellar Works ganz nebenbei an die Wand. Er setzte das Design des funktionalen Regal- und Schranksets zeitgenössisch mit amerika­nischem Nussbaum, geschwärztem Stahl und gebürstetem Messing um. Inspirieren ließ sich der New Yorker für seine Regalkollektion vom Wort »valet«, was zu Deutsch Diener:in bedeutet. Italienisches Lebensgefühl versprüht aber »Barista«, eine kompakte mobile Bar von De Castelli. Kupferstäbe mit unterschiedlichen Durchmessern verleihen dem Barschrank skulpturales Aussehen. »Barista« lässt sich wie ein Buch öffnen und gibt den Blick auf den Innenraum aus Edelstahl, in dem sich die ­Farben der Flaschen und Gläser spiegeln, frei.

Ein Art-Objekt ist auch das hängende »-Diamante Cocktail Cabinet« von SICIS. Die Türen aus Vetrite-Glas erinnern an einen Diamantsolitär. Innenregale aus bronziertem Glas und LED-Beleuchtung sind kostbare Details. Auch die Wandbar »Verona« von Mobilfresno ist ein Kunstwerk. Der spanische Designer Paco Camús entwarf einen ausgeklügelten Barschrank aus Eiche mit Metallakzenten. Wer mit seinem Apéro direkt vom Sofa aus in den Abend starten möchte, wählt die Bar »Cohen« von Giuseppe Iasparra für Longhi. Der italienische Designer möchte, dass man sich in das edle Barfach, eingebaut am Couchende, verliebt. »Welcome on board« heißt es hingegen bei der Airline-Trolley-Edition »rivet rocker_new« aus Edelstahlblech mit Retro-Appeal von bordbar, inspiriert von der Luftfahrtlegende DC-3. Während der aerodynamische Wein-Trolley des italienischen Herstellers Esigo mit Minimalismus und praktischen Fächern punktet.

Rollende Drinks »rivet rocker« von bordbar ist platzsparend und erinnert an frühere Zeiten. bordbar.de

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