Benediktbeuern: Kloster-Sanierung liegt im Zeitplan

2022-08-08 01:46:40 By : Ms. melinda shi

Schritt für Schritt geht es auf der Großbaustelle des Südarkadentrakts im Kloster Benediktbeuern voran. Gearbeitet wird sowohl im Inneren als auch draußen. Die Arbeiten liegen im Zeitplan.

Benediktbeuern – Wer derzeit am Baustellenzaun im Innenhof des Klosters steht, wird sich vermutlich fragen, was diese lange Gerade ist, die derzeit saniert wird. Es ist der Mühlbach, genauer gesagt dessen Überlauf, der mitten durchs Kloster verläuft und neu befestigt wird. Er ist ein wesentlicher Grund, warum der Südarkadentrakt des Klosters „nasse Füße“ bekam: Das aus dem Kanal aussickernde Wasser beschädigte die Grundpfeiler. Im Südarkadentrakt laufen unterdessen die Arbeiten so reibungslos wie erhofft, berichtet Pater Claudius Amann beim Rundgang über die Baustelle. Im Untergeschoß sind die Arbeiter gut vorangekommen. Die Pfeiler sind gegründet, der Keller verputzt. Momentan werden hier Leitungen verlegt und alles für die erforderliche Infrastruktur vorbereitet. Denn hier werden sich später nicht nur Technik- und Lagerräume befinden, sondern auch Speiseräume sowie die Ausgabeküche – also der Ort, wo sich Klostergäste das Essen holen, das in der neuen, großen Zentralküche im Erdgeschoß (östlicher Bereich) gekocht wird.

In der Zentralküche werden dann 700 bis 1000 Essen zubereitet werden können. Die anderen Küchen für die verschiedenen Bereiche werden aufgelöst. Der Neubau der Küche ist für Pater Claudius derzeit die größte Herausforderung auf der Baustelle, weil die Kosten für Edelstahl und Nickel auf dem Weltmarkt gestiegen sind. Die veranschlagten Gesamtsanierungskosten für den Südarkadentrakt liegen wie berichtet bei 20 Millionen Euro. Die Finanzierung läuft über verschiedene Förderprogramme. „Wir wollen den Rahmen unbedingt einhalten“, sagt der Einrichtungsleiter.

Auch im Erdgeschoß werden Speiseräume hergerichtet: Beispielsweise wird der Durchgang in den Südgarten deshalb verglast. „Das wird ein sehr schöner Speisebereich für die Gäste“, sagt der Pater, während er zur Orangerie durchschreitet. „Dieser Bereich bleibt offen, er wird im Sommer aber sicher gerne zum Essen genutzt werden.“ Im Westen des Erdgeschoßes werden weitere Räume eine Doppelnutzung haben. „Je nach Bedarf der Gäste, kann man sie als weitere Speisezimmer nutzen oder für Bildungsveranstaltungen“, sagt der Pater.

Im ersten Stock sind die Fachleute weiterhin damit beschäftigt, den Gangboden durch so genannte Verschlanderungen zu stabilisieren. Das sind – vereinfacht erklärt – über Kreuz gespannte Seile. Teilweise wird der Holzboden erneuert. Diese Arbeiten sind umfangreich und dauern schon seit Monaten. Der ganze Fürstensaal, also die ehemalige Hauskapelle, ist derzeit aufgerissen, der Geruch von Sägespänen liegt in der Luft. Die Arbeiter kommen aber so gut voran wie erhofft, im Herbst wollen sie damit fertig sein. Später sollen dann wieder die ausgebauten „Sollnhofener Platten“ auf dem Boden verlegt werden.

Sind die Böden fertig, werden noch Wände und Decken gemacht. Läuft alles weiter nach Plan, soll die Sanierung 2024 beendet sein. Trotz Baustelle kämen nach wie vor zahlreiche Besucher ins Kloster, auch im Aktionszentrum und in der Jugendherberge läuft der gewohnte Betrieb, berichtet der Pater. „Die meisten wissen, dass wir im Südarkadentrakt eine Baustelle haben, und haben damit kein Problem.“

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