Von Helsinki ins Schächental - Schweizer Bauer

2022-09-30 22:39:29 By : Ms. Camile Jia

Die finnische Käserin Emma Sinkkonen käst den zweiten Alpsommer in der Alpkäserei Kinzig im Schächental. Milch ist «ihr Ding», sie ist Käserin aus Leidenschaft und fühlt sich in den Urner Bergen willkommen.

Die Alpkäserei Kinzig liegt mitten im Schächental, unweit der Bergstation der Seilbahn Biel–Kinzig am Schächentaler Höhenweg. Auf der Sonnenterrasse des Alpbeizli machen viele Wandererer und Bikerinnen halt. Zum einen lassen sich hier Alpspezialitäten geniessen und die Akkus aufladen, zum andern ist der Panoramablick in die Urner Berge schlicht überwältigend.

Das grosse Fenster in der Chäsi-Beiz gibt Einblick in die Werkstatt des Käsens: Das 2200-Liter-Chessi, Milchtank, Pasteur, Pressen, Formen, Pumpen, Schläuche und Edelstahlrohre. Und mittendrin Emma Sinkkonen. Sie befüllt die kleinen Plastikformen mit der flüssig-körnigen Käsemasse.

«Bis zu 50 Mutschli kann ich hier täglich produzieren», sagt die Käserin stolz in perfektem Schweizerdeutsch. Mutschli sind ihre Passion. «Swiss-type mutschli cheese and its manufacture» waren ihr Thema der 60-seitigen Masterarbeit an der Universität in Helsinki. «Im Gegensatz zur Schweiz gibt es in Finnland viel Industriekäse, Rahmkäse oder Gouda in Blöcken ohne Rinde, vakumiert», sagt Emma Sinkkonen.

«Kleine Käsereien wie hier im Kanton Uri sind sehr selten. In der Nähe von Tampere hat der Schweizer Peter Dörig die Käserei Herkkujuustola aufgebaut. Herkkujuustola bedeutet so viel wie Gourmetkäserei. Die Käserei produziert geschmierten Halbhartkäse oder Weisschimmelkäse.»

«Ich studierte drei Jahre Lebensmittelwissenschaften in Helsinki. 2018 war ich als Zusennin bei Annika, einer Mitstudentin aus Helsinki, die in Liechtenstein auf der Alp Valüna käste. Ich sprach noch kein Wort Deutsch. Bei Annika lernte ich sehr viel. Ende Sommer konnte schon selbstständig käsen. Ich spürte – Milch ist mein Ding», sagt Sinkkonen.

Im Herbst 2018 startete Emma Sinkkonen ihr Masterstudium in Milchtechnologie und Lebensmittelsicherheit. Im Winter machte sie ein paar Deutschkurse. Im Sommer 2019 war sie auf einer Alp in Graubünden als Zusennin und perfektionierte dort ihr Deutsch. 2020 wurde sie über ein Inserat auf der Internetseite zalp.ch auf die Gisleralp aufmerksam. Sie lernte Alois Arnold kennen, kam als Käserin erstmals in den Kanton Uri und fühlte sich sofort willkommen.

«Meine Familie stammt aus Ostfinnland, Karelien. Auch wir haben die Tradition der Gastfreundschaft – es wird aufgetischt und man redet viel und gerne. Darum fühle ich mich im Schächental zuhause und die Zusammenarbeit klappt gut. Ich habe gerne Menschen.» Und Emma Sinkkonen lernte noch besser Schweizerdeutsch.

Im Sommer 2021 käste sie erstmals in der neu eröffneten Alpkäserei Kinzig. Im Winter 2021/2022 hatte sie einen Job in der Bergkäserei Sennaria Surselva in Disentis GR. «Im Sommer machen wir hier zehn Tonnen Käse – Alpkäse, Mutschli und Raclettekäse sowie Joghurt und Alpbutter. Die Produkte werden direkt auf der Alp verkauft. Nach dem Alpsommer lagern, verkaufen und vermarkten die Bauern ihren Käse selber», sagt Emma Sinkkonen.

Den kommenden Winter will sie als Käserin in der Zentralschweiz arbeiten. «Hier bin ich nahe beim Flughafen Zürich und schnell daheim in Finnland.»

Lange kästen die Älplerfamilien der Oberen und der Unteren Gisleralp, des Hinteren und des Vorderen Wissenbodens auf  je zwei Stafeln, also in acht kleinen Käsereien. Im Jahr 2017 machten sich die vier Älplerfamilien Gedanken, wie sie den Arbeitsaufwand für jede Familie reduzieren und Synergien besser nutzen könnten. Die Vision einer gemeinsamen Alpkäserei entstand. Nach der Sicherung der Finanzen und einer langjährigen minutiösen Planungsphase begannen 2018 die Bauarbeiten. 2019 war der Rohbau unter Dach.

Für den Innenausbau leisteten die vier Älplerfamilien mit befreundeten Handwerkern 7000 Stunden Eigenleistung. Im Frühjahr 2021 war die Alpkäserei Kinzig fertiggestellt und betriebsbereit. Die Alpkäserei ist grosszügig ausgestattet: modernste Produktionstechnik, Abpumpanlage, Pressen, ein 2200-Liter-Kessi und ein 1000-Liter-Kessi, ein geräumiges Käselager und eine befahrbare Milchannahmestelle.

Täglich werden rund 1800 Liter Milch von 130 Kühen zu Alpkäse, Mutschli, Joghurt, Rahm und Alpbutter verarbeitet. Sie werden im Käseladen verkauft. Zudem bietet ein grosses Fenster Einblick in den Produktionsraum. In der Chäsi-Beiz und auf der Terrasse werden Getränke und einfache Gerichte angeboten.

Die Käserei ist günstig gelegen. Sie liegt eine halbe Stunde von der Bergstation der Luftseilbahn Biel–Kinzig entfernt. Im Sommer ist die Erschliessungsstrasse zur Alpkäserei Teil des Schächentaler Höhenwegs, der von Wanderern und Bikerinnen stark frequentiert wird. Auch im Winter ist die Käserei ein beliebtes Ziel von Schneeschuh-Wandergruppen, die gerne ihre Touren mit einem Raclette- oder Fondue-Essen abschliessen.

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